Warum Uganda?

Ein paar Hintergrundinformationen

 

Uganda, im Herzen Afrikas gelegen, ist eines der ärmsten Länder der Welt. Das hat verschiedenste Ursachen. Ein Hauptgrund ist sicherlich die steigende HIV/AIDS-Rate, die viele Kinder verwaist zurücklässt. Sie haben keine Verwandten oder werden einfach von ihnen verlassen.

Lenas Geschichte

Ich bin Lena Rathgeb, 1. Vorsitzende, und möchte euch hier erzählen, weshalb ich diesen Verein gegründet habe.

In Luwero, Kasaala habe ich Ende 2016 zwei Monate verbracht. Während meines Aufenthalts lernte ich einen sehr engagierten Sozialarbeiter kennen: Ibrahim arbeitete damals im örtlichen Krankenhaus, wo er den armen und kranken Menschen half. Er hat mich ein paar Mal zu seinen Einsatzstellen mitgenommen, so dass ich mir selbst ein Bild machen konnte von der verheerenden Situation der ländlichen Gebiete, wo die Armut regiert.

Lena und Ibrahim (rechts) mit seinen Kollegen vom St. Mary’s Hospital, Kasaala, beim Grandmother’s Outreach – Gesundheitscheck und Versorgung.

 

Die anderen beiden Bilder: beim HIV Outreach.

ZAHLEN DATEN FAKTEN:

Laut Luwero District Local Government OVC Integrated Strategic Plan (2020-2022) leben etwa 150.000 gefährdete Kinder (von insgesamt ca. 250.000 Kindern – Gesamtbevölkerung Stand 2022: 511.290) im District. Luwero liegt etwa 75km nördlich der Hauptstadt Kampala.

Gefährdete Kinder bedeutet z.B.: 830 sind Straßenkinder, 11.239 sind Kinder mit Behinderungen, 11.961 sind Kinder mit HIV/AIDS, 702 gehen auf den Babystrich und 1.573 sind kindergeführte Haushalte, die zwar ein Zuhause haben, aber keine Erwachsenen, die sich um sie kümmern. Das liegt unter anderem daran, dass sehr viele von ihnen Waisen oder Halbwaisen sind. 42% der Kinder im District gehen nicht zur Schule – was wiederum zu steigender Armut führt. Eine gute Schulbildung ist jedoch, wie in Deutschland, Voraussetzung dafür, um später mal einen (besseren) Job zu finden.

Warum ist die Armutsrate so unwahrscheinlich hoch (55,8%)? Weshalb gehen die Kinder nicht einfach zur Schule, obwohl es seit über 20 Jahren eine Schulpflicht gibt?

Das liegt an den hohen Schulgebühren, die gezahlt werden müssen. Außerdem müssen sich alle Schulkinder mit Materialien wie Büchern, Papier, Stifte, Sportsachen, etc. (natürlich zusätzlich auf private Kosten) ausstatten. Nicht zu vergessen die obligatorischen Schuluniformen. Wer jedoch nicht oder kaum weiß, wie er genug zu essen kaufen kann, kann sich Schulbildung wortwörtlich nicht leisten.

DIE ANFÄNGE DES PROJEKTS:

2017 haben Ibrahim und ich angefangen zusammenzuarbeiten, weil wir die benachteiligten und gefährdeten Kinder von der Straße in die Schulen holen wollen. Wir wollen ihnen sogenannte Life Skills (wichtiges Wissen, Kenntnisse und Fähigkeiten die man zum Leben braucht) vermitteln, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen und verantwortliche Bürger zu werden.

Zunächst waren es nur einzelne Kinder (5 Mädchen, die es alleine besonders schwer haben), die seither mit unserer Hilfe zur Schule gehen. Außerdem wurde einmalig eine größere Spende für die große Schwester einer Schülerin gesammelt, die aus Verzweiflung kurz davor war, sich zu prostituieren, um weiterhin für sich und ihre kleine Schwester sorgen zu können. Ibrahim hat es ihr dann ermöglicht eine Ausbildung zur Schneiderin zu machen und mit dem in Deutschland gesammelten Geld hat sie erfolgreich ihren eigenen kleinen Laden eröffnet. Seitdem führt sie ein eigenständiges Leben. Nochmals vielen Dank an alle Unterstützer! 

DIE GRÜNDUNG DES BTCC

Ibrahims unermüdlicher Einsatz für gefährdete und bedürftige Kinder sowie seine guten Connections nach Deutschland sprachen sich in den umliegenden Gemeinden rum. Eines Tages wurde er gefragt, ob er nicht eine eigene private Schule aufbauen wolle. Ihm wurde kostenlos ein Grundstück dafür zur Verfügung gestellt. Nach einigen Überlegungen entwarfen Ibrahim und Lena gemeinsam ein Konzept, wie man eine Einrichtung aufbauen könnte, die im täglichen Betrieb nicht ausschließlich von Spenden abhängig ist. Gesagt, getan! Ab Mitte 2019 wurde dann mit Hilfe von diversen Sach- und finanziellen Spenden und kostenlos erbrachten Dienstleistungen von hilfsbereiten Einheimischen sogar ein ganzes Gemeindezentrum gebaut!

Wir nennen es “Better Tomorrow Community Centre” – für eine bessere Zukunft. Es wurde im Juni 2020 eröffnet. Anfangs gab es darin nur 2 Klassenräume für eine neue, private Schule, die 16 Kindern eine Zukunftsperspektive bieten sollte.

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